arrow-down arrow-to-left arrow-to-right arrow-up bc-left check delete download facebook google-plus home map menu print search smiling three-lines top-left twitter youtube

Wohin kann es zu Exkursionen gehen?

Drei lächelnde junge Lernende an einen Stehtisch vor einem Foodtruck. Auf dem Tisch befinden sich Essensschalen und Wasserflaschen.

Sprache im „echten Leben“ erleben – aber wo?

Ein Ziel des gesteuerten Spracherwerbs im Deutschunterricht mit Erwachsenen ist es, die Lerner*innen auf Sprachhandlungen außerhalb des Kursraumes vorzubereiten. So liegt es nahe, Lernanlässe auch außerhalb des Kursraumes zu schaffen. Exkursionen wirken sich übrigens nicht nur auf den Spracherwerb nachhaltig aus. Sie sorgen auch dafür, dass ein positives Gruppengefühl entsteht oder verstärkt wird.

Damit Exkursionen die Lernziele des Kurses unterstützen, gilt es einiges zu beachten. So sollte die Durchführung einer Exkursion zum aktuellen Thema des Unterrichtes passen und den Interessen der Lerner*innen entsprechen.

Ziele für Exkursionen in Integrationskursen können praktisch alle Orte sein, die aus
alltagsnahen Kontexten der Lerner*innen stammen: Märkte, Supermärkte oder Läden des Einzelhandels (Bäckerei, Fahrradladen, Apotheke), Orte in der Umgebung wie der Bahnhof, die Post, Plätze und Parks ebenso wie Cafe´s, Restaurants, Bibliotheken und Museen. Es bieten sich auch Kleinbetriebe oder Orte der Stadtwirtschaft an, wie Gärtnereien, Bauernhöfe und die Abfallentsorgung. Außerdem, mit dem Gedanken der Vernetzung und Hilfe zu Selbsthilfe, sind auch Besuche bei Vereinen und Organisationen zu empfehlen.

Exkursionen haben immer ein Lernziel, das im Vorfeld bewusst gemacht wird. So werden die Themen Lebensmittel und Einkaufen in Integrationskursen gern mit Ausflügen zu Märkten verknüpft. Für die Orientierung in der Stadt, bieten sich Stadtrallyes an. Und das Thema Gesundheit kann mit dem Besuch in der Apotheke verbunden werden.

In berufsorientierenden Sprachkursen dagegen dienen Exkursionen nicht so sehr der Orientierung im Alltag. Hier geht es darum, die Exkursionen mit berufsrelevanten Themen zu verknüpfen. Das kann neben Besichtigungen von örtlichen Betrieben und Unternehmen, ebenso ein Besuch bei Akteuren der Arbeitsvermittlung und -beratung, bei Berufsverbänden oder sogar im Arbeitsgericht sein.

Damit die Exkursionen nachhaltig für den Lernerfolg sind, müssen sie zu den Interessen der Lerner*innen passen. Das heißt die Bedarfsermittlung ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer Exkursion. Im teilnehmerorientierten Unterricht stehen die Bedarfe der Lerner*innen ohnehin im Fokus. Und so werden eben auch zur Vorbereitung einer Exkursion Vorschläge der Lerner*innen gesammelt, Umfragen durchgeführt oder im Rahmen des Unterrichts erst einmal gemeinsam recherchiert und schließlich abgestimmt. Für die Lerner*innen ist es ungemein motivierend, wenn sie bereits in den Entscheidungsprozess, wohin die Exkursion geht, eingebunden sind.

Unsere Blogautorin: Anke Kuhnecke

< zurück

Weiterempfehlen: