Unterricht im Integrationskurs

Mit gut geplanten Projekten den Kurs bereichern
Projekte im Integrationskurs sind nicht nur möglich, sondern auch nötig. Mit Projektunterricht kann man direkten Bezug auf die Interessen, die Bedürfnisse sowie auf die Lebenswirklichkeit der Teilnehmenden nehmen.
Das selbstständige Arbeiten im Team muss dafür erlernt und trainiert werden. Das geht in kleinen Schritten und mit überschaubaren Aufgaben. Neben den sprachlichen Voraussetzungen, den Redemitteln und -strategien gehören auch beispielsweise der Umgang mit Hilfsmitteln zur Recherche sowie die Umgangsformen zum kooperativen Handeln in der Gruppe dazu. Bereits mit Kleingruppenarbeit hat man einen wichtigen Schritt in Richtung Projektarbeit getan.
Da der Projektunterricht innerhalb und außerhalb des regulären Kursortes stattfinden kann, sind die Themen eigentlich unerschöpflich. Es ist aber unabdingbar, im Vorfeld einige organisatorische und inhaltliche Aspekte zu durchdenken und abzuklären.
Zuerst sollte man sich einmal über die personellen, räumlichen und finanziellen Möglichkeiten für Projektunterricht beim jeweiligen Träger informieren, um klarzustellen, ob man schließlich auf Exkursion geht, gruppenübergreifende Projekte durchführt, mit Medien arbeitet usw.
Es muss geklärt sein, ob man Genehmigungen zum Verlassen des Kursortes braucht, ob Räume oder Medien reserviert werden müssen oder ob Anmeldungen für Exkursionen erfolgen müssen. Auch muss man wissen, wie lange die Vorbereitungszeit in Anspruch nehmen wird. Bei Gruppenführungen an öffentlichen Orten zum Beispiel ist man an Termine gebunden. Auch über Preise und vor allem Sonderkonditionen kann man sich informieren – hin und wieder erhalten Bildungsträger freie oder ermäßigte Eintritte und Führungen.
Inhaltlich muss man sich natürlich damit auseinandersetzten, was man erreichen will und den Schwerpunkt des Projektes definieren. Die Themen kann man am besten in der Gruppe besprechen – was interessiert die Teilnehmenden, was brennt unter den Nägeln, was möchte die Gruppe auf einer Exkursion kennen lernen. Hat die Gruppe keine eigenen Ideen, kann man drei oder vier Vorschläge zur Abstimmung vorgeben.
Bereits in der Vorbereitungsphase des Projektes kann und sollte man so viel Verantwortung wie möglich an die Teilnehmenden übergeben. Je nach Sprachstand der Gruppe kann man oft schon einen beträchtlichen Anteil an Aufgaben verteilen. Ein Anruf, um nach den Öffnungszeiten zu fragen, geht auch mal gemeinsam im Unterricht und das bereits im Anfängerniveau.
Jedes Projekt endet selbstverständlich mit einer Präsentation durch die Teilnehmenden und der Evaluation der Ergebnisse. Auch dafür muss der Zeitrahmen im Kurs eingeplant werden.
Unsere Blogautorin: Anke Kuhnecke