Was macht man mit Soft Skills im BSK?

Was ist das eigentlich und wie passt das in den Deutschunterricht?
Gerade in den berufsorientierenden Sprachkursen (BSK) sind die außersprachlichen Fertigkeiten, auch Soft Skills, ein wichtiges Thema. Aber was sind Soft Skills eigentlich? Der Begriff tauchte um die 1990-iger Jahren erstmals auf. Vor allem in der Personalwirtschaft findet der Begriff seitdem Verwendung und ist aus Stellenanzeigen nicht mehr wegzudenken.
Mit Soft Skills werden Persönlichkeitseigenschaften bezeichnet, also Kompetenzen, die ein Mensch unabhängig von seiner fachlichen Ausbildung oder seiner Qualifikation hat. Das Gegenstück sind die so genannten Hart Skills, die Fachkompetenzen bezeichnen. Also alles, was man lernen und durch Zeugnisse und Prüfungen nachweisen kann. Hart Skills sind z.B. Sprachkenntnisse, aber auch Ausbildungen oder Studienabschlüsse.
Die Soft Skills kann man nach methodischen, sozialen und persönlichen Kompetenzen unterscheiden. Zur Methodenkompetenz gehören beispielsweise der Umgang mit neuen Medien und Präsentationstechniken. Aber auch Organisationstalent oder grundsätzlich die Fähigkeit, etwas zu lernen. Zu den sozialen Kompetenzen werden u.a. Teamfähigkeit und Empathie gerechnet. Hierhin gehört auch die Kommunikationsfähigkeit. Die persönliche Kompetenz bezieht sich dagegen auf Eigenverantwortung und Motivation, auf Engagement, Neugier oder Belastbarkeit. Gerade im beruflichen Kontext realisiert sich im Zusammenspiel von Hard und Soft Skills, also von berufsbezogenen Fähigkeiten und den persönlichen Eigenschaften, das wirksame Handeln des Einzelnen.
Auch im BSK sind Soft Skills ein relevantes Thema. So findet man im Lernzielkatalog Anforderungen an das außersprachliche Wissen wie folgt formuliert: „Kann einen situativ angemessenen Grad an Höflichkeit sprachlich umsetzen.“ Oder: „Weiß, dass Arbeit in Deutschland oft teamorientiert und in flachen Hierarchien organisiert ist und dass Teamfähigkeit erwartet wird.“
Wie kann man Soft Skills im BSK-Unterricht fördern? Ein oft praktizierter Weg ist die Bewusstmachung und Thematisierung. So kann man auf die persönlichen Stärken und Schwächen der Teilnehmer*innen beispielsweise beim Themenkomplex Bewerbung eingehen oder auf Höflichkeit und Angemessenheit von schriftlicher wie mündlicher Kommunikation* im Unternehmen beim Themenfeld Kommunikation mit Kunden.
Soft Skills können aber auch zur Aufgabenstellung selbst gemacht werden. Um beim Beispiel der Teamfähigkeit zu bleiben, sollten sich die Teilnehmer*innen beispielsweise dazu äußern, was ihrer Meinung nach Teamfähigkeit ist. Und schließlich werden Soft Skills wie Teamfähigkeit indirekt bei jeder Form von Gruppen- oder Projektkarbeit trainiert.
Unsere Blogautorin: Anke Kuhnecke
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