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Nonverbale Elemente in der Fremdsprachenvermittlung

Ein blonder Mann vor einer Infotafel. Ihm Gegenüber ein weiterer Herr in einem roten Oberteil - sie unterhalten sich. Der blonde Mann gestikuliert dabei mit seinen Händen.

Mit Händen und Füßen Deutsch lernen

Nonverbale Elemente nehmen in der Vermittlung von Fremdsprachen eine ganz besondere Stellung ein.

Vor allem Lehrkräfte, die viel im Anfängerlevel oder sogar in Alphabetisierungskursen unterrichten, wissen über die effektive Wirkung von Mimik und Gestik. Gesten sind aber nicht nur eine unverzichtbare Verständnishilfe zu Beginn des Sprachlernprozesses. Gesten unterstützen die Behaltensleistung für neuen Wortschatz ebenso wie die komplexerer Zusammenhänge, wie zum Beispiel der Laut-Buchstaben-Beziehung. Bewährt haben sich im Alphabetisierungsprozess beispielsweise gleichbleibende Gesten, die dem einzuprägenden Buchstaben ähnlich sehen.

Auch im Phonetiktraining bietet sich der Einsatz von Gesten und Bewegung an. So zum Beispiel zur Markierung von langen (Handflächen auseinander ziehen) und kurzen (auf den Tisch klopfen) Vokalen.

Jede Art von Bewegung hat einen direkten Einfluss auf die Gedächtnisleistung. Inwiefern Gesten im Lehr- und Lernprozess förderlich sind, wurde bereits reichlich untersucht. Man geht davon aus, dass das Ausführen von Bewegungen im Zusammenhang mit Lernstoff eine motorische „Gedächtnisspur" hinterlässt, die mit der Repräsentation zum Beispiel eines neuen Wortes verknüpft ist und somit das „Wiederauffinden“ dieses neuen Wortes im Buchstabensalat des Lernerhirns erleichtert.

Darüber hinaus scheint es durch die Bildhaftigkeit von Gesten einen positiven Effekt auf das Gedächtnis zu geben. Unser Gehirn mag Bilder, am liebsten welche, die sich bewegen (Stichwort Visualisierung).

Außerdem steigern Gesten die Aufmerksamkeit. Sobald Lernende eine sprachliche Information gemeinsam mit einer Geste ausführen, sind sie wesentlich konzentrierter als beim einfachen Lesen oder Hören. Gesteigerte Aufmerksamkeit bedeutet gesteigerte Behaltensleistung. Wir tricksen unser Gehirn ein bisschen aus.

Was oft als Auflockerungsübung angesehen wird (etwas pantomimisch darstellen), ist also viel mehr als ein bloßer Muntermacher. Es gibt Studien, die belegen, das „klassische“ audiovisuelle Informationen, die die Teilnehmenden in Hörübungen aufnehmen, wesentlich schneller aus dem Gedächtnis verschwinden als sensomotorische Informationen zur gleichen Übung. Für den Unterricht heißt das, einfach mal den nächsten Hörtext pantomimisch darstellen.

Aber Achtung – es müssen eindeutige, wiederkehrende, feste Verknüpfungen hergestellt werden. Im Klartext heißt das: ein zu lernendes Wort – eine Geste.

Unsere Blogautorin: Anke Kuhnecke

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