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Mediation im Sprachunterricht

Eine freundlich lächelnde Frau mit braunen Locken steht in einem Klassenraum. An einem Tisch neben ihr sitzen zwei Lernende vor aufgeschlagenen Lehrbüchern - sie unterhalten sich vergnügt. In der Ecke des Raumes steht eine Flipchart.

Mediation ist wichtig, aber wie trainiert man diese Fertigkeit im Unterricht?

Auch wenn das Schlagwort Mediation bereits im GER mitschwang, hat sich der Fokus mit Erscheinen des Begleitbandes zum GER nun doch viel stärker hin zu dieser Kompetenz entwickelt. Gemeint ist damit die adressaten-, sinn- und situationsgerechte Übermittlung von Inhalten nicht nur zwischen Sprachen, sondern vor allem die Weitergabe von Informationen innerhalb der Zielsprache.

Mediation hat praktisch so etwas wie eine Schlüsselrolle im handlungsorientierten Ansatz des Fremdsprachenunterrichts inne. Denn klappen kann das Ganze nur, wenn man damit sinnvolles sprachliches Handeln praktiziert.

Mediation ist eine anspruchsvolle Fertigkeit, bei der Texte oder Daten durch die Lernenden mündlich oder schriftlich verarbeitet werden müssen, um die daraus gewonnenen Informationen anschließend schriftlich oder mündlich weiterzugegeben. Rezeptive und produktive Fertigkeiten greifen in diesem Prozess ziemlich komplex ineinander. Es bleibt nicht beim reinen Hören oder Lesen und anschließendem schriftlichen oder mündlichen Zusammenfassen oder Interpretieren. Die Informationen müssen vielmehr transformiert werden und dann auch noch auf die Situation und den Adressaten bezogen mündlich oder schriftlich wiedergegeben werden.

Um diese Kompetenz im Sprachunterricht zielführend zu trainieren, erfordert es auf Seiten der Kursleitenden ein hohes Bewusstsein über die dafür notwendigen Teilkompetenzen. Zu diesen Teilkompetenzen gehören u.a. das Zusammenfassen von Informationen aus mündlichen oder schriftlichen Quellen, das Anfertigen von sinnvollen Kurznotizen, das Erkennen von Schlüsselwörtern, der Umgang mit Abkürzungen, das hypothesengeleitete Hören und Lesen, schließlich der Austausch von Informationen anhand der Kurznotizen und nicht zu vergessen die Reflexion des Verfahrens.

Erfolgversprechend ist es, diese Teilkompetenzen zunächst einzeln und dann aufeinander aufbauend wie auch kombiniert zu trainieren. Nehmen wir zum Beispiel den Komplex „Kurznotizen anfertigen“. Ein sinnvoller Umgang in der Vermittlung dieser Kompetenz ist es, vom gesteuerten Anwenden auszugehen, indem beispielsweise vorgegebene Kurznotizen zu einem Hör- oder Lesetext durch die Lernenden zuerst einmal „nur“ zugeordnet oder in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen. Davon ausgehend können schließlich Kurznotizen vervollständigt werden, um erst danach eigene Notizen zu anfangs überschaubaren und nicht zu langen Texten anzufertigen.

Um das eigenständige Überprüfen, ob diese angefertigten Kurznotizen tatsächlich für die Weitergabe der Informationen hilfreich sind, zu ermöglichen, bietet sich Partnerarbeit mit anschließender Reflexion des Prozesses an.

Unsere Blogautorin: Anke Kuhnecke

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