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Gelenktes Schreiben durch Lesetexte

In einem Klassenzimmer sitzen zwei Lernende an einem Tisch bedeckt mit Lernmaterialien. Neben ihnen steht ein weiterer Studierender, er unterhält sich euphorisch mit den beiden. Alle drei lächeln. Im Hintergrund befinden sich Flipchart und Whiteboard.

Schreibfertigkeit braucht besondere Aufmerksamkeit: nicht nur im Deutschkurs.

Der Weg zum Schreiben im Sprachunterricht führt immer über das gelenkte Schreiben. Lernende brauchen einfach ein Gerüst, an dem sie sich entlang arbeiten können und gelenkte Schreibaufgaben bieten dieses Gerüst.

Der Grundgedanke dabei ist, dass Lese- und Hörtexte praktisch als Vorlage dienen, auf deren Grundlage die Lernenden sich an das freie Schreiben herantasten. Das gelenkte Schreiben erfolgt also im Wesentlichen an inhaltlich und formal vorgegeben Textarten und Inhalten, auf die die Lernenden kaum Einfluss haben. Der Ausgangstext unterstütz dabei den Output, die eigenständige Textproduktion, nach dem Muster: erst vormachen, dann nachmachen.

Mögliche Lernziele sind die angestrebte vollständige Wiedergabe des Inhalts des zuvor gelesenen oder gehörten Textes. Außerdem die formale Korrektheit und adäquate Ausdrucksfähigkeit und schließlich auch der Umgang mit unterschiedlichsten Textsorten und Textmustern. Wie das gelenkte Schreiben auf Grundlage von Lesetexten erfolgen kann, soll hier näher unter die Lupe genommen werden.

Grundsätzlich bietet gelenktes Schreiben Möglichleiten zur Textrekonstruktion, zur Textwiedergabe, zur Textzusammenfassung bis hin zu Nacherzählungen, wobei in dieser Reihenfolge bereits eine sinnvolle Progressionslinie enthalten ist.

Eine Textrekonstruktion kann beispielsweise anhand von vorgegebenen Wort- und Satzgerüsten erfolgen. Möglich ist auch, dass die Lernenden zu einem vorgegebenen Text Fragen erhalten, mit deren Hilfe sie nun ihren „eigenen“ Text schreiben. Der Ausgangstext dient ihnen dabei als mögliche Vorlage. Neben der reinen Textvorlage können auch Grafiken oder Bilder unterstützend eingesetzt werden.

Eine weitere Möglichkeit zur Textrekonstruktion kann die Arbeit mit Textgerüsten sein. Hierbei erhalten die Lernenden Stichpunkte (Infinitivkonstruktionen), mit deren Hilfe, sie den zuvor gelesenen Text wiederherstellen. Eine Erweiterung dieser Aufgabestellung kann sein, dass die Stichpunkte auch noch in die richtige Reihenfolge gebracht werden müssen.

Der nächste Schritt sind Fragen, die sich auf den Inhalt des Lesetextes oder auch auf eine Grafik beziehen. Die Beantwortung der Fragen steuert auch hier die eigene Textproduktion und der Ausgangstext kann als Vorlage genutzt werden. Bei komplexen Texten können Lösungshilfen angeboten werden, in dem z.B. Angaben gemacht werden, in welchem Absatz oder in welcher Zeile die erfragte Information zu finden ist.

Unsere Blogautorin: Anke Kuhnecke

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