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Schreiben III - Freies Schreiben

Drei Lernende an einem Tisch, vor ihnen liegen aufgeschlagene Lehrbücher. Ein Unterrichtender in einem blauen Pullover steht bei ihnen, er deutet mit seinem Finger auf das Lehrbuch und lächelt freundlich.

Freies Schreiben im Unterricht muss gut vorbereitet werden.

Freies Schreiben ist praktisch die Kür nach der Pflicht. Oder anders gesagt: erst nachdem die Lernenden die Formen einzeln absolviert haben, geht es wie beim Eiskunstlauf zur ausgefeilten Choreografie. Was bedeutet, dass im Unterricht zuerst gelenkte Schreibaufgaben, die in der Progression aufeinander aufbauen, an der Tagesordnung sind, bevor es ans freie Schreiben geht.

Unter freiem oder auch kreativem Schreiben versteht man grundsätzlich ein völlig eigenständiges Schreiben. Im Sprachunterricht geschieht das anhand von Aufgaben, bei denen Lernende Inhalte und auch die Form des Textes individuell gestalteten. So können Mitteilungen, Briefe, Berichte und auch Aufsätze aller Art Gegenstand des freien Schreibens im Unterricht sein. Es gehen sogar Erzählungen, Märchen oder lyrische und poetische Texte.

Als Kursleitender besteht eine wesentliche Aufgabe für das freie Schreiben darin, die Phasen des Schreibprozesses zu vermitteln und gemeinsam zu erarbeiten. So beginnt das eigentliche Schreiben, wie so oft, vor dem Schreiben und zwar mit der Themenwahl und -formulierung. Dazu gehört auch vorab zu klären, an wen sich der Text richten soll – also die Auseinandersetzung mit dem Adressaten.

Damit zusammenhängend sind nun auch Fragen über den mitzuteilenden Inhalt zu stellen. Zum Beispiel, welches Interesse die Leser an dem jeweiligen Thema haben könnten und was der Lernende mit dem Text schließlich erreichen möchte. Außerdem gilt es zu prüfen, über welche Kenntnisse und Vorinformationen die Lernenden selbst bereits verfügen.

Daran anschließend kann nun bestimmt werden, um welche Textsorte es sich handeln wird und eine vorbereitende Materialsammlung kann gestartet werden. Hierhin gehört das gezielte Suchen von Fakten und Details sowie die Arbeit mit Assoziogrammen oder Brainstorming. Im Sprachunterricht ist es an dieser Stelle besonders wichtig, auch den relevanten Wortschatz und die Redemittel abzusichern.

Erst nachdem ausreichend Material vorhanden ist, also genügend Input auf Seiten der Schreibenden, wird eine logische Gliederung des Materials versucht, um einen möglichen Aufbau des Textes bereits gedanklich vorwegzunehmen. Das heißt auch, dass das Material unter den Gesichtspunkten der Gliederung geordnet wird und gegebenenfalls erste Ausformulierungen erfolgen.

Womit man erst jetzt im eigentlichen Schreibprozess ist, praktisch dem Output, und dem Schreiben des Entwurfs. Oftmals ist es eher hilfreich, den Lernenden bewusst zu machen, dass die erste Fassung, die Rohfassung ist, in der noch nicht alles perfekt sein muss. Diese erste Fassung wird am Ende korrigiert und dabei auch mit der Materialsammlung und Gliederung abgeglichen. Erst danach ist der Weg zur Endfassung des Textes geebnet.

Unsere Blogautorin: Anke Kuhnecke

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