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Welches Lehrwerk ist das Richtige?

Zwei nebeneinander liegende telc-Lernbücher.

Wie so oft gibt es keine Pauschalantwort, sondern verschiedene Kriterien, die zu beachten sind.

Welches Lehrwerk im Kurs eingesetzt wird, sollte ganz bewusst entschieden werden, wenn man die Zusammensetzung der Gruppe kennt. Ganz allein gelassen sind die Kursleitenden dabei nicht. Für Integrationskurse sowie Integrationskurse mit Alphabetisierung ist die Liste der zugelassenen Lehrwerke des BAMF verbindlich. Aber welche Kriterien bestimmen letztendlich, mit welchem Buch gearbeitet wird?

Zuallererst sollte das Buch natürlich zur Zielgruppe passen – Kinder brauchen andere Bücher als Erwachsene. Zudem sollten folge Fragen in Betracht gezogen werden: Sind Anfänger oder fortgeschrittene Lernende in der Gruppe? Geht es um Beruf, Prüfungsvorbereitung oder Alphabetisierung? Oder kommen die Lernenden aus einem Alphabetisierungskurs und wollen nun in einem Berufskurs weitermachen?

Darüber hinaus entscheidet auch die Lebenswelt der Lernenden, ob das Buch wirklich passt. Die Themen und damit zusammenhängend auch die Art der Texte und Hörbeispiele sollten stimmen. Hier spielt dann auch das Durchschnittsalter der Gruppe eine Rolle. Gerade das authentische Material ist für junge Erwachsene anders als für ältere Lernende, die in der Regel weniger in sozialen Netzwerken unterwegs sind.

Auch die grammatische Progression gilt es zu beachten. Die meisten Lehrwerke sind heutzutage durch eine zyklische Progression gekennzeichnet. Das heißt, dass bereits erlernte Grammatik in späteren Lektionen wieder aufgegriffen wird. Grundsätzlich kann die Progression in einem Lehrwerk steil oder eher langsam vollzogen werden. Für lerngewohnte Lernende konzipierte Lehrwerke bieten durchaus mehrere grammatische Phänomene in einer Lektion an. Lernungewohnte Lernende kann das allerdings überfordern. Sie brauchen mehr Anwendung und Transfer, also eine langsame Progression.

Das betrifft auch den Wortschatz. Lehrwerke arbeiten auch hier unterschiedlich – mal mit Wort-Bild-Kombinationen und assoziativen Elementen, andere mit Vokabelpräsentation nach Themen oder der Möglichkeit in die Muttersprache zu übersetzen. Einige Lehrwerke sind eher textlastig und daher für Lernende, die gerade Lesen und Schreiben gelernt haben, nicht zu empfehlen.

Auch Angebote hinsichtlich der Binnendifferenzierung sollten in Betracht gezogen werden, da es enorm entlastend ist, wenn hier bereits Möglichkeiten vorgegeben sind. Das können speziell gekennzeichnete Aufgaben für verschiedene Lernniveaus sein, aber auch personalisierte und Transferaufgaben.

Da ein Lehrwerk schließlich die Gesamtheit aller Materialien ist, auf die die Kursleitenden und Lernenden Zugriff haben, sollte also auch geschaut werden, welches Zusatzmaterial zu Verfügung steht. Apps und Kopiervorlagen sowie Hörtexte als MP3 sind dabei inzwischen der Standard.

Unsere Blogautorin: Anke Kuhnecke

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