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Gesprächsformen im Unterricht – Teil 1

Fünf Lerner*innen an einem Tisch, vor ihnen liegen bunte Notizen. Sie lächeln.

Das Unterrichtsgespräch ist so etwas wie der Klassiker unter den Lehrformen – gut gemacht, ist es sogar richtig brauchbar.

„Wenn alles schläft und einer spricht, so nennt man dieses Unterricht“. Ganz bestimmt kennen viele diesen Spruch. Leider, muss man sagen, denn das Unterrichtsgespräch an sich ist sehr brauchbar. Allerdings erfordert es methodisches Geschick sowie praxisbezogenes Wissen, um die Techniken der Gesprächsführung zu beherrschen.

Die Herausforderung dabei ist, dass der scheinbar Wissende, der Lehrende, die Lernenden mit Fragen lenkt, ohne dass dabei eine Art Prüfungssituation entsteht, bei der es ja in der Regel immer nur eine richtige Antwort gibt. Auch gilt es, die sogenannte Ping-Pong-Situation zu vermeiden, bei der ein Frage-Antwort-Abschlag entsteht, bei dem es nicht mehr wirklich um Nachdenken und die Lösungsfindung geht.

Ein Unterrichtsgespräch, bei dem keiner schläft, ermöglicht die ausgewogene Kommunikation aller Beteiligten. Die zentrale Frage lautet: Wie kann die Neugier geweckt werden, sodass sich schließlich alle im Raum an der Kommunikation beteiligen möchten?
Für den Fremdsprachenunterricht gilt hierbei, dass wieder einmal zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden. Ziel und Gegenstand, nämlich die Kommunikation in der Fremdsprache, sind praktisch identisch und die Redemittel der Gesprächsführung (einen Vorschlag aufgreifen, Pro-Contra-Meinung äußern etc.) werden in kommunikativ sinnvollem Kontext geübt.
Selbst der „unverbindliche“ Smalltalk kann im Fremdsprachenunterricht methodisch genutzt werden und das bereits von Anfang an, indem Chunks wie „Wie geht es Ihnen?“, „Wie ist das Wetter?“, „Was machen Sie nach dem Kurs?“ gemeinsam besprochen werden. Es gibt natürlich relevantere Formen des Unterrichtsgespräches, die sich vor allem hinsichtlich der Lenkung durch den Lehrenden unterscheiden.

Eine stark auf den Lehrenden fokussierte Variante ist der sogenannte Lehrervortrag. Das sich fragend-entwickelnde Gespräch sollte einen ausgewogenen Redeanteil zwischen Lernenden und Lehrendem aufweisen. Eine besondere Form ist das sokratische Gespräch, bei dem der Lehrende praktisch nur noch die Funktion eines Moderators innehat. Diskussionen oder auch Streitgespräche und Debatten finden schließlich zwischen den Lernenden statt und sollten vorbereitetet werden. Das wiederum geht in einer Unterhaltung oder einem Austausch, der am besten in Partner- oder Gruppenarbeit stattfindet, also ebenfalls nur noch zwischen den Lernenden.

Grundsätzlich gilt: Jedes Unterrichtsgespräch bedarf einer sehr genauen Planung, Vorbereitung und bewussten Durchführung.

Unsere Blogautorin: Anke Kuhnecke

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