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Elemente der Evaluierung - Der Lehrer-Fragebogen
Evaluieren ist keine Einbahnstraße, die ausschließlich vom Kursleitenden zu den Lernenden führt. Auch die unterrichtsbezogenen Kompetenzen der Kursleitenden können und sollten aus der Perspektive der Lernenden heraus eingeschätzt werden. Ein wesentliches Kriterium für guten Unterricht ist eben auch, dass das didaktische und methodische Handeln der Kursleitenden regelmäßig und kritisch überprüft werden.
Zum Evaluieren stehen unterschiedliche Methoden und Instrumente zur Verfügung. Eine Möglichkeit ist der Fragebogen - und in diesem Fall der so genannte Lehrer-Fragebogen zum Unterrichtsverhalten. Bei einem solchen Lehrer-Fragebogen kommt der Blick von außen, nämlich die Wahrnehmung der Lernenden, zu den eigenen Beobachtungen hinzu. Auf diese Weise erhalten Kursleitende eine vollständigere Einschätzung über die Qualität des eigenen Unterrichts. In Kursen mit Erwachsenen eröffnen sich daraus übrigens auch Möglichkeiten, um die Lernenden aktiv in das weitere Unterrichtsgeschehen einzubeziehen.
Mit einem Lehrer-Fragebogen sollten ganz systematisch unterrichtsrelevante Verhaltensweisen der Kursleitenden abgefragt werden. So kann eine Frage lauten, ob der Kursleitende am Lehrertisch sitzt, eine andere, ob er von Lernendem zu Lernendem geht, ob Lernende individuell bei Aufgaben unterstützt werden, ob Fragen an die Gruppe gestellt werden oder auch ob alle Lernenden gleichermaßen wertschätzend behandelt werden.
Die Lernenden selbst bewerten nicht einfach nur mit einem Ja oder Nein, sondern mit einer 5-stufige Antwortskala: trifft voll zu, trifft stark zu, trifft teilweise zu, trifft wenig zu und trifft nicht zu. Durch diese Skalierung erhält man ein komplexeres Bild und eventuelle „blinde Flecken“ in der eigenen Arbeit werden aufgedeckt.
Die Ergebnisse des Fragebogens können anschließend im Kurs diskutiert werden, um gemeinsam Konsequenzen für den weiteren Unterricht herauszufinden. Dadurch wird unter anderem das didaktische Vorgehen transparenter und die Selbstreflexion des eigenen Lernens erhält auf Seiten der Lernenden neue Impulse. Schließlich können auch die Lernenden durch einen Teilnehmer-Fragebogen ihren eigenen Lernprozess unter die Lupe nehmen.
Durch diese aktive Beteiligung der Lernenden wird nicht nur das autonome Lernen gefördert. Der Unterricht wird aktiv mitgestaltet. Lernen wird auf diese Weise zu einem gemeinsamen Prozess.
Evaluation ist immer nur in beide Richtungen sinnvoll und sollte wie eine Schaukel zwischen den Akteur*innen des Lernprozesses hin- und herschwingen.