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Die Sozialformen – Der Frontalunterricht

Zu den Sozialformen des Unterrichts gehören Frontalunterricht, Gruppenarbeit, Partnerarbeit und Einzelarbeit.

Seit Mitte der 1960iger Jahre prägt der Begriff „Sozialform“ die methodisch-didaktische Planung von Unterricht. Wolfgang Schulz, Professor für Erziehungswissenschaften und Mitbegründer des „Hamburger Modells“ in der Pädagogik, definierte, dass „Sozialformen des Unterrichts das Verhältnis zwischen dem Lernen von etwas und dem Lernen mit anderen variieren“. (W. Schulz,1965) Anders gesagt regeln Sozialformen die „Beziehungsstruktur des Unterrichts“. (H. Meyer,2009) 

Die grundlegende Frage bei der Wahl der Sozialform ist also, wer mit wem zusammenarbeiten soll. Daraus ergibt sich für das Unterrichtsgeschehen die logisch nächste Frage. Nämlich, welche Handlungsmuster oder auch Arbeitsformen (z.B. Vorträge halten, Dialoge führen, Diktate schreiben), in der jeweiligen Zusammenarbeit stattfinden müssen. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Faktoren, die den Unterricht bestimmen, wie Lernziele, Thema oder Lernvorrausetzungen, wird bei der Entscheidung für die eine oder die andere Sozialform besonders deutlich. 

Jede der Sozialformen von Frontalunterricht über Gruppenarbeit hin zu Partner- oder Einzelarbeit (auch Stillarbeit) hängt mit einer für sie passenden Sitz- und Raumordnung zusammen. So liegt auf der Hand, dass eine Gruppenarbeit schwer in Reihe sitzend, mit Blick nach vorn auf den Kursleitenden, durchführbar ist. 

Das heißt, jede Sozialform hat eine ganz eigene Kommunikations- und Interaktionsstruktur, die durch die Sitzordnung und Raumaufteilung ermöglicht wird. Es gibt keine richtige oder falsche Sozialform, keine bessere oder schlechtere. Entscheidend ist immer, ob die gewählte Sozialform die Lernenden in die gewünschte Interaktion bringt. 

So ist beispielsweise der Frontalunterricht durch ein lehrer*innenzentriertes Unterrichtsgeschehen gekennzeichnet. Die Lerngruppe wird gemeinsam und gleichzeitig unterrichtet. Die Intensität der Lenkung durch den Kursleitenden kann dabei variieren. Bei Unterrichtsgesprächen kann es durchaus zu lebendiger und lerner*innenaktiver Interaktion kommen, während beim klassischen Lehrer*innenvortrag die Aktivität eindeutig nur bei dem Kursleitenden liegt. 
Guter Frontalunterricht ermöglicht immer die Förderung der Selbstständigkeit der Lernenden, indem z.B. Aufgabenstellungen so formuliert sind, dass mehrere Lösungswege möglich sind. Findet der Unterricht allerdings nur frontal statt, ist es den Lernenden schwer möglich, selbstorganisierendes Lernen zu praktizieren.