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Leistungsbewertung – Wie sage ich es den Lernenden?

Nicht nur mit Fokus auf die Prüfung, ist es wichtig die Leistungen der Lernenden in den Deutschkursen regelmäßig zu bewerten. Die kontinuierliche Rückmeldung und Lernberatung sind wie die Streckenposten der Lernentwicklung. Sie zeigen den Lernenden, wo sie angekommen sind und wie viel Weg noch vor ihnen liegt.

 

Manche Kursleitende haben allerdings Sorge, vor allem leistungsschwache Lernende dadurch eher zu demotivieren. Mit ein paar Kniffen kann man das aber vermeiden.

Schon die Kennlernphase im Kurs sollte genutzt werden, um mit der Einschätzung der individuellen Lernstände sowie des individuellen Wissens und Könnens der Lernenden zu starten. Von hier ausgehend lassen sich nämlich die persönlichen Ziele herausfinden. Denn: Ohne Ziel, kein Weg.

Ist man mit dann auf den Pfaden des Deutschlernens unterwegs, muss regelmäßig geprüft werden, ob das behandelte Wissen, angekommen und auch abrufbar ist. Lernfortschrittskontrollen, Vokabeltest oder Testprüfungen sind die Klassiker. Knüpft man sie an kommunikativen Situationen und Themen, die die Lernenden betreffen, ist man fast von allein aus der Negativfalle heraus.

Vokabeltests sollten den Wortschatz grundsätzlich im Kontext abfragen. Sie können in Form von Diktaten, aber auch als Partnerdiktate, Lückentexte oder Laufdiktate durchgeführt werden. Ein bisschen Bewegung und spielerische Elemente lockern auf. Lernfortschrittskontrollen können im Sprachunterricht ebenso anhand von Vorträgen, Postern oder Präsentationen, die im Kurs erarbeitet wurden, durchgeführt werden.

 

Wichtig ist, dass die Form der Bewertung transparent ist. Dazu können im Vorfeld gemeinsam die Kriterien der Leistungsbewertung besprochen werden. Im Alphabetisierungsbereich kann man gut mit Smilies arbeiten, wobei entweder die Anzahl oder der Ausdruck der Smilies variieren kann. Eine individuelle Besprechung der Ergebnisse hat einen enorm großen Effekt auf die Lernmotivation. Nicht hilfreich ist es, wenn dabei ungenügende Leistungen aus Angst vor Demotivation nicht kenntlich gemacht werden oder den Lernenden nicht bewusstwerden.

 

Gerade bei unzureichender Leistung sollte im Anschluss gemeinsam die „Schwachstelle“ gefunden werden (Ist es die Verbstellung im Weil-Satz oder die klappt die Konjugation nicht?). Es ist sehr hilfreich für die Lernenden, wenn man sie auf einen wesentlichen Punkt aufmerksam macht, und daraus dann ein Ziel für das individuelle Üben formuliert.