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Tipps für den Unterricht

DaF/DaZ-Wissensportals "Einfach machen"

von Anke Kuhnecke

Tipps für den Unterricht

Kriterien guten Unterrichts unter der Lupe II

Genau zehn Kriterien, die guten Unterricht ausmachen, hat Hilbert Meyer benannt und fünf davon sollen hier genauer betrachtet werden. Eins dieser Kriterien ist ein lernförderliches Klima. Das erscheint auf den ersten Blick selbstverständlich, denn Lernen können Menschen am besten in einer vertrauensvollen Umgebung.

Damit in der Lerngruppe ein Klima vorherrscht, in dem Lernende lernen können, braucht es neben ein paar Regeln, die bestenfalls alle Gruppenmitglieder befürworten, auch die gemeinsam geteilte Verantwortung für den Lernprozess. Natürlich ist auch gegenseitiger Respekt eine Voraussetzung für ein gutes Lernklima und was nie fehlen sollte, ist Humor. Der Übergang zum Kriterium sinnstiftendes Kommunizieren ist hier beinah fließend.

Lernende erleben die Kommunikation als sinnstiftend, wenn sie ihre eigenen Interessen einbringen und weiterentwickeln können. Dazu gehört, dass es selbstverständlich ist, dass sie Fragen stellen können. In vielen Lerngruppen ist es hilfreich, die Lernenden dazu immer wieder aufzufordern. Ebenso sollten Lernende Feedback geben und ihre eigene Meinung äußern können. Das muss nicht nur Lerninhalte betreffen, sondern vor allem auch den Umgang miteinander in der Gruppe. Andersrum ist es ebenso wichtig, dass die Lernenden regelmäßig Feedback zu ihrem Lernfortschritt oder auch zu Lernschwierigkeiten erhalten.

Damit wird bereits der Bereich individuelles Fördern gestreift, der die ganze Bandbreite binnendifferenzierender Elemente umfasst. Gemeint ist, dass die Lernenden an unterschiedlichen Aufgaben mit unterschiedlichen Lernmaterialien und/oder Arbeitshilfen in unterschiedlichen Tempi arbeiten.

Auch die Methodenvielfalt ist unabdingbar, schon allein um vielfältigste Handlungsmuster einzusetzen und den Unterricht abwechslungsreich zu gestalten. Hier geht es auch darum, verschiedene Materialien und Medien einzusetzen und bestenfalls die Sitzformen den Lern- und Arbeitstechniken anzupassen.

Der Einfluss der Lernumgebung wird oft unterschätzt. Gerade der Lernort und -raum spielen eine wichtige Rolle, um gute Lernbedingungen zu schaffen. Die Lernenden identifizieren sich mit ihrem Raum. Täglich benötigte Materialien sollten übersichtlich und schnell greifbar verteilt sein, so dass auch die Lernenden wissen, wo sich etwas befindet. So können sie selbstständig ihren Lernprozess gestalten. Nicht zuletzt kann der Raum so etwas wie ein stiller Lehrender werden. Das geschieht, wenn er in Lernaktivitäten einbezogen wird und wenn z.B. die Arbeitsergebnisse im Raum ausgestellt werden. Letztendlich greifen alle zehn Kriterien immer ineinander. Guter Unterricht ist, wenn alles gut zusammenpasst.