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Tipps für den Unterricht

DaF/DaZ-Wissensportals "Einfach machen"

von Anke Kuhnecke

Tipps für den Unterricht

Kriterien guten Unterrichts unter der Lupe 1

Was macht eigentlich guten Unterricht aus? Hilbert Meyer, der durch seine Publikationen zum handlungsorientierten Unterricht bekannt ist, hat zehn Kriterien für qualitativen Unterricht zusammengefasst. Guten Unterricht erkennt man demnach daran, dass er klar strukturiert ist, einen hohen Anteil echter Lernzeit beinhaltet, in einem lernförderlichen Klima stattfindet, inhaltlich klar ist, die Kommunikation sinnstiftend erfolgt, vielfältige Methoden zum Einsatz kommen, die Lernenden individuell gefördert werden und intelligent üben, die Leistungserwartungen transparent sind und die Umgebung für das Lernen vorbereitet ist.

Einige Punkte aus dieser Liste werden hier genauer unter die Lupe genommen. Eine klare Strukturierung des Unterrichts beinhaltet nämlich nicht nur eine gute Planung, sondern auch eine deutliche Markierung der einzelnen Unterrichtsschritte. Ebenso gehört das Kenntlichmachen von echter Lernzeit dazu.

Echte Lernzeit meint die Zeit, in der sich Lernende individuell mit dem Lernstoff auseinandersetzen können. Das wiederum setzt voraus, dass sie selbst Lust haben, die Aufgaben zu bearbeiten, und nicht einfach nur den nächsten Lückentext ausfüllen müssen. Echte Lernzeit geht also Hand in Hand mit intelligentem Üben.

Vorrausetzung für intelligentes Üben ist u.a., dass die Materialien sich selbst erklären und die Möglichkeit zur Kontrolle des Lernerfolgs beinhalten. Spätestens an dieser Stelle merkt man, wie sehr die einzelnen Kriterien ineinandergreifen. Denn intelligentes Üben wiederum geht Hand in Hand mit transparenten Leistungserwartungen.

Die Lernenden müssen wissen, welche Ergebnisse von ihnen in welcher Qualität erwartet werden. Das heißt aber auch, dass die Rückmeldung auf einen Test oder eine Übung zügig und vor allem differenziert erfolgen muss. Womit wir nun schon den Punkt inhaltliche Klarheit streifen.

Erwachsene Lernende wollen wissen, warum sie etwas tun sollen. Zur inhaltlichen Klarheit gehört daher zum Beispiel ein informierender Unterrichtstart, bei dem Ziel und Thema der folgenden Lerneinheit bekannt gegeben werden. Darüber hinaus gehören das Aufgreifen, Kontrastieren und Weiterentwickeln des Vorwissens wie auch der Alltagserfahrung der Lernenden in den Unterrichtsalltag.

Inhaltliche Klarheit wird aber auch erreicht, indem Zwischenergebnisse festgehalten und zusammengefasst werden. Jede Zusammenfassung dient übrigens der Ergebnissicherung. So ist es an dieser Stelle sehr hilfreich, die Lernenden selbst aufzufordern, zusammenzufassen, was gemacht wurde, was sie dabei gelernt haben und welche Fragen noch offen sind.