Tipps für den Unterricht
Dramapädagogik stärkt die kommunikative Kompetenz
Von Friedrich Schiller stammt das Zitat „Der Mensch ist nur ganz Mensch, da wo er spielt.“ Das gilt auch für den Deutschunterricht mit Erwachsenen. Wenn man von Dramapädagogik spricht, ist der Begriff Drama nicht als literarisches Genre oder als Kunstform des Theaters gemeint. Es geht hierbei vor allem um die aus dem Griechischen abgeleitete Bedeutung des Handelns. Im Zentrum der Dramapädagogik steht nämlich das sprachliche Handeln, das im Zusammenhang mit kooperativen Lernformen funktioniert.
Der Pluspunkt für das Lernen besteht in der emotionalen Verbindung zum Lernstoff, die durch das „Spiel“ hergestellt wird. Positive Emotionen und sinnliche Eindrücke sind ein wichtiges Element, ebenso wie die Interkation der Lernenden untereinander. Dramapädagogische Elemente im Unterricht ermöglichen, dass Lernende eigene Strategien entwickeln und mit so genannten Fehlern besser umgehen. Wichtige Elemente der dramapädagogischen Arbeit sind die körperliche Beteiligung (Bewegung) und das Spiel mit der Vorstellungskraft.
Dramapädagogische Arbeit im Deutschunterricht gelingt in vertrauensvoller Umgebung. Es ist wichtig, für die Lernenden einen sicheren Rahmen zu schaffen. Nur wenn sich die Gruppe wohlfühlt, ist sie bereit ungewohnten Situationen auszuprobieren.
Für Fremdsprachenlernende auf Anfängerlevel ist die größte Hürde die noch eingeschränkte Sprachkenntnis. Das Schöne ist, dass gerade an dieser Stelle die Dramapädagogik ansetzt. Der Einsatz von Körpersprache und Requisiten, also Realien, helfen, Sprechhemmungen abzubauen und unterstützen dabei, einfach mal etwas auszuprobieren. Dort, wo die Sprache fehlt, wird, wie im Alltag auch, mit Gesten gearbeitet. Kreativität und die Freude am Ausprobieren, lockern den Unterricht auf. Mit dem Effekt, dass das Selbstbewusstsein und auch die Motivation der Lernenden dadurch enorm gesteigert werden.
Neben der grundsätzlichen Förderung der mündlichen Kommunikation, kann die Dramapädagogik auch zur Erweiterung des Wortschatzes eingesetzt werden. Ebenso bietet sie für den niedrigschwelligen DaZ-Unterricht Übungsformen an, die die Konzentrationsfähigkeit steigern und die Wahrnehmung trainieren. Insgesamt können Berührungsängste mit der Fremdsprache abgebaut werden und so das Selbstbewusstsein der Lernenden gestärkt werden.
Ganz wichtig ist, dass innerhalb des Spiels nicht korrigiert wird. Die dramatische Realität soll nicht zerstört werden. Es steht eben nicht die Sprachrichtigkeit im Zentrum, sondern die Förderung der kommunikativen Kompetenz.