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DaF/DaZ-Wissensportals "Einfach machen"

von Anke Kuhnecke

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Constructive Alignement im DaZ-Unterricht

Constructive Alignement entstand in den 1990ger Jahren im Zusammenhang mit der Bologna-Reform, die die europaweite Vereinheitlichung von Studiengängen und Studienabschlüssen zum Ziel hatte. Auch wenn der Ansatz eher aus der Hochschuldidaktik stammt, lohnt sich ein Blick auf das KOnzept auch für den DaZ-Unterricht mit Erwachsenen.

 

Im Constructive Alignement geht es, vereinfacht ausgedrückt, um die Abstimmung der Lehr- und Lernmethoden aufeinander. An sich nichts besonders. Es geht aber noch ein Stück weiter, indem die Prüfungsformen mit den angestrebten Lernzielen verzahnt sind. Goldenes Dreieck wird dieser Dreiklang aus Lernziel, Lernmethoden und Prüfungsform genannt.

Um den tatsächlich wichtigen Gehalt der Idee zu verstehen, muss man sich erst einmal die Problemlage vor Augen führen. Kursleitende im Deutschunterricht mit Erwachsenen gehen bei ihrer Planung des Unterrichts häufig von den Lehrinhalten aus. Was die Lernenden dagegen eher interessiert, sind die Prüfungsanforderungen.

Das Konzept des Constructive Alignements unterstützt zum einen Kursleitende darin, die Form der Prüfung bereits in ihre Planung einzubeziehen, so dass hier eine sinnvolle Einheit entsteht. Zum anderen macht es aber auch darauf aufmerksam, ob die definierten Lernziele überhaupt vernünftig geprüft werden können. Das ist die eigentliche Stärke des Constructive Alignements.

Auf dem Weg zum selbstgesteuerten Lernen brauchen Lernende so etwas wie abrechenbare Etappen, die ihnen zeigen, wo sie im Lernprozess stehen. Mit dem Ansatz aus dem Constructive Alignement ist das möglich.

Mit drei Leitfragen wird die Planung des Unterrichts begleitet. Die erste Frage lautet: Welche Lernziele werden im Unterricht erwartet? Es geht also darum, was die Lernenden am Ende der Lerneinheit können sollen.

 

Die zweite Frage lautet: Durch welche Prüfungsform können diese Lernziele abgefragt werden? Hier muss also herausgefunden werden, wie man am besten testen kann, ob die Lernenden die Lernziele erreicht haben.

 

Die dritte Frage lautet dann: Welche Lehr-und Lernmethoden sowie Lernaktivitäten können eingesetzt werden, um die Lernziele zu erreichen? Das bedeutet, dass erst am Ende, nachdem klar ist, wie die Ergebnisse der Lernenden evaluiert werden können, entschieden wird, mit welchen Aktivitäten und Methoden der Unterricht stattfindet.

 

Damit wird die Vorbereitung auf die Prüfung zu einem festen Bestandteil des Deutschunterrichts von Anfang an.