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Das Lerntagebuch – Ein Weg zur Lernerautonomie
Lerntagebücher sind ein sehr brauchbares Mittel auf dem Weg zur Lernerautonomie. Oft wird der Aufwand im Sprachunterricht jedoch gescheut. Allerdings sollten gerade im Deutschunterricht mit Erwachsenen Arbeitsformen des selbstständigen Lernens ausprobiert und angeleitet werden. Nicht zuletzt kann ein Lerntagebuch eine nachhaltige Alternative zu Hausaufgaben in Form von Lückentexten und Co sein.
Wie bei einem echten Tagebuch spielen beim Lerntagbuch zum einen die Regelmäßigkeit zum anderen der persönliche Stil eine wichtige Rolle. Lernende finden im Laufe der Zeit ihren ganz persönlichen Umgang damit und der Austausch im Unterricht darüber wird lebendig. Während ein persönliches Tagebuch in der Regel zu einer Art Zwiegespräch des Schreibenden mit sich selbst genutzt wird, ist das Lerntagebuch durchaus wie ein/-e Lernpartner:in anzusehen. Jemand, mit dem man Highlights und Schwachstellen „besprechen“ kann.
Mit einem Lerntagbuch wird der eigene Lernprozess reflektiert. Das heißt, hier sollten vor allem Lern- und Arbeitsstrategien reflektiert werden. Das Ganze muss nicht so langweilig sein, wie es im ersten Moment klingt. Wie immer steuert die Art der Aufgabenstellung auch den Spaß. So können die Lernenden zum Beispiel aufgefordert werden, erst einmal nur das in ihrem Lerntagbuch zu benennen, was sie am Kurstag am spannendsten fanden. Es kann aber ebenso um das Eigenartigste oder auch das Langweiligste gehen.
Mit der Frage, was an dem Aspekt spannend, eigenartig oder langweilig war, beginnt die Reise hin zur Bewusstmachung des eigenen Lernprozesses. Die große Stärke von Lerntagebüchern ist die daraus resultierende Überwachung des eigenen Verstehens (oder Nicht-verstehens).
Man kann das Lerntagebuch auf ein Thema, einen Tag oder eine Lektion beziehen. Geeignete Fragestellungen lauten: Welche Aspekte des Gelernten kann ich direkt anwenden? Wo, wann oder wie kann das geschehen? Welche Fragen sind offengeblieben? Was ist unklar oder kommt mir falsch vor? Was ist für mich persönlich wichtig und nützlich, so dass ich es gerne behalten möchte? Kann ich das kurz und prägnant definieren/ wiederholen?
Neben einer Fragestellung sollte auch der Umfang vorgegeben werden. Das hilft bei der Orientierung und wirkt obendrein motivierend, wenn man die Zeitvorgaben als „nur eine Seite“ oder „nicht länger als 20 Minuten“ formuliert. Auch die Bewertungskriterien sollten offen liegen. Und selbstverständlich liegt der Fokus dabei weniger auf dem sprachlichen Können als auf Kriterien wie Strukturiertheit oder der Art der Reflexion des eigenen Lernens.