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Mit Strategien besser schreiben
Immer, wenn es irgendwo klemmt, braucht man Problemlösungsstrategien und das gilt auch für den Deutschunterricht mit Erwachsenen. Hier zahlt sich vor allem das Bewusstmachen unterschiedlichster Ressourcen aus, die die Lernenden befähigen, kommunikative Situationen zu bewältigen. Dabei geht es nicht nur um die mündliche Kommunikation, sondern auch um schriftsprachliche Herausforderungen. Das so genannte Kompensieren ist nur eine der Strategien, die Lernende anwenden, um trotz unzureichender Sprachfähigkeiten kommunikativ zu handeln.
Eine weitere Problemlösungsstrategie ist das Ausprobieren. Man nehme dazu eine Formulierung, von der man vielleicht nicht sicher ist, ob sie klappt, und schaut einfach, was passiert. Kinder gehen damit viel entspannter um als erwachsene Lernende. Letztere wollen verstehen und einen Sinn hinter den Aufgaben sehen. Aus diesem Grund ist das Bewusstmachen von Strategien ein elementarer Bestandteil des Deutschunterrichts.
Um den Schritt hin zum Ausprobieren für erwachsene Lernende zu erleichtern, helfen Aufgaben und Übungen, die mit Unvollständigkeit und spielerischem Einsatz von Sprache arbeiten. Für den Bereich der Schriftsprachlichkeit bieten sich dabei verschiedene Übungsformen an. So können in einem Text einzelne Wörter bis hin zu ganzen Zeilen abgedeckt sein oder unkenntlich gemacht werden. Die Lernenden sollen nun Neuformulierungen ausprobieren. Am besten in Partnerarbeit, weil im Austausch der Lernpartner:innen untereinander häufig auch strukturelle Merkmale der Sprache diskutiert werden.
Eine weitere Möglichkeit ist, Bedeutungen von Texten aus dem Kontext abzuleiten. Das heißt, dass die Lernenden die Aussage eines Textes lediglich aufgrund sprachlicher Hinweise erraten. Sei es anhand von Überschriften, Bildern, Bildunterschriften oder Ähnlichem. Die Strategie dahinter besagt, dass alles, was einen Text begleitet, auch seiner Entschlüsselung dient. Auch beim aktiven Schreiben können mit Hilfe von Problemlösungs- und Kompensationsstrategien Engpässe überwunden werden. Optionen dafür sind u.a. die Reduktion einer Nachricht, das Umschreiben von Sätzen oder das Anwenden von Synonymen.
Außerdem benötigen Lernende im Deutschunterricht auf dem Weg zur kompetenten Sprachverwendung sichere (Sprach-)Inseln. Das sind Wendungen (Chunks), die man häufig gebraucht und die automatisiert angewendet werden. Auf derartiges vorhandenes Wissen aufzubauen, gibt den Lernenden nicht nur Sicherheit in der schriftlichen Kommunikation, sondern ist auch neurodidaktisch begründet.