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Texterschließungstrategien

Ein häufiges Problem bei der Textarbeit im Deutschunterricht mit Erwachsenen ist das korrekte Erfassen des Inhaltes eines Textes. Neben dem nötigen Wortschatz und Kenntnissen über die Grammatik benötigen die Lernenden Strategien, um sich Texte in der Fremdsprache zu erschließen. Diese Texterschließungsstrategien sind daher ein wichtiger Bestandteil des Deutschunterrichts mit Erwachsenen.

Grundsätzlich gibt es Strategien, die vor dem Lesen Anwendung finden, dann solche, die während des Lesens zum Tragen kommen und schließlich auch jene, die nach dem Lesen zu beachten sind.

Vor dem Lesen ist es bereits die Wahl der Aufgaben und Textart, die beachtet werden sollte. Hier gilt es möglichst Themen zu finden, die die Lernenden betreffen und interessieren, beziehungsweise einen Bedarf, wie in den berufsorientierenden Kursen, wecken. Interessegeleitetes Lesen beeinflusst das Leseverständnis durchweg positiv. Außerdem gilt es im Vorfeld das Vorwissen zu aktivieren.

Spannend wird es während des Lesens. Hier benötigen die Lernenden auf jeden Fall Zeit, um sich individuell mit dem Text auseinandersetzen zu können. Eine gern genommene Strategie ist, Textstellen zu markieren. Allerdings besteht hier die Gefahr, dass viel zu viel angestrichen wird und man am Ende den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht, sprich: die wirklich wichtigen Informationen im Farbenmeer untergehen.

Deshalb sollten unterstützende Angebote gemacht werden. So sollen z.B. nur Textstellen angestrichen werden, die Aussagen zum Text belegen. Auch die typischen Richtig-/Falsch-Fragen zu einem Lesetext helfen, die Vielzahl an Informationen, die auf die Leser*innen einprasseln, zu gewichten. Eine schöne Vorgehensweise ist es, die Lernenden das Unwichtige wegstreichen zu lassen, bevor man dazu übergeht, ohne wesentliche Hilfestellungen die wichtigen Stellen im Text zu markieren.

Zu den Texterschließungsstrategien während des Lesens gehört außerdem, Unverstandenes zu erkennen und/oder anderen zu erklären. Auch Texte umzustrukturieren oder in Absätze zu gliedern, ist hilfreich, genauso wie komplexe Sätze umgeschrieben oder vereinfacht werden können.

Nach dem Lesen empfiehlt sich das Anfertigen von visuellen Darstellungen. Das können Tabellen sein, aber auch Grafiken oder Mind-Maps.

Um Lernende auf unterschiedlichem Lernniveua abzuholen, stehen den Kursleitenden verschiedenste Möglichkeiten zu Verfügung. So können die gewählten Texte in der Länge variieren, so dass nicht alle alles machen müssen. Außerdem helfen Zeilennummerierungen und Bilder als Verstehenshilfe funktionieren immer.