Vor dem Schreiben steht die Idee
Einfache persönliche Briefe, Postkarten und E-Mails schreiben, in denen persönliche Informationen ausgetauscht werden, Freunde zu einer Geburtstagsfeier oder andere Festen einladen oder eine Entschuldigung schreiben - all das erwartet Lernende in Deutschkursen bereits auf einem A2-Niveau.
Um die schriftsprachliche Kompetenz im Unterricht gezielt zu trainieren, geht man auch beim Schreibtraining vom Einfachen zum Schweren und vom Vertrauten zum Neuen vor. Allerdings steht vor dem Schreiben die Idee: Was möchte der Schreibende ausdrücken? In der Fremdsprache ist das um vieles schwieriger, da auch die Register und Ausdrucksmittel noch nicht vertraut sind.
Um Schreibaufgaben zu bewältigen, ist es also sinnvoll einen Schreibplan im Kopf zu haben. Wer schreibt an wen und warum sind hier die ersten Fragen, die zu klären sind. Nehmen wir einmal eine Einladung zu einer Geburtstagsfeier. Ein persönlicher Bezug erleichtert den Zugang für die Lernenden. Von daher würde sich anbieten den nächstliegenden Geburtstag einer Kursteilnehmenden oder eines Teilnehmenden als Anlass für die Schreibaufgabe zu wählen.
Im Plenum oder in Gruppen lassen sich die ersten drei W-Fragen in einem Mind-Map oder Tafelbild organisieren. Gefolgt von den nächsten Fragen: Wann und wo findet die Feier statt? Somit hat man ein Gerüst hergestellt, an dem die Lernenden erst einmal Ideen sammeln. Was sie jetzt noch brauchen, sind die relevanten Redemittel (Chunks).
Um einen systematischen Aufbau der Schreibkompetenz zu gewährleisten, nimmt man je nach Fertigkeitsstand der Gruppe schließlich weitere Aspekte in die Schreibaufgabe auf. Bei einer Einladung zum Geburtstag bietet sich an, Gebräuche der Herkunftsländer zu thematisieren (Was bringt man mit? Wen bringt man mit? Bringt man überhaupt jemanden mit? usw.) Eine weiterführende Schreibaufgabe kann ein Brief an eine Freundin/ einen Freund/ sein, in dem man über die vergangene Geburtstagsfeier berichtet oder über Gepflogenheiten in Deutschland schreibt.
Einladungen lassen sich darüber hinaus zu allen möglichen Anlässen schreiben. Denn, wie auch beim Sprechen, sind Kontextwechsel nicht nur binnendifferenzierend sinnvoll, sondern bieten auch abwechslungsreiche Möglichkeiten der Wiederholung.
Für Schreibübungs-Snacks zwischendurch bieten sich, übrigens auch auf niedrigen Niveaustufen, Nachfragen nach dem Weg zum nächsten Zahnarzt, den Hausaufgaben oder ob jemand eine Bohrmaschine ausleihen kann, an. Auch kurze Notizzettel zu Alltagssituationen verfassen, ist ein ganz elementares Schreibtraining, dass sich auch immer am Smartphone gestalten lässt. Auf diese Weise wird eine alltagsnahe schriftliche Kommunikation in den Kursraum geholt