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Lernen lernen

DaF/DaZ-Wissensportals "Einfach machen"

von Anke Kuhnecke

Lernen lernen

Brainstorming – Mit Assoziationen besser lernen

Brainstorming ist eine Kreativmethode, die 1939 von dem amerikanischen Autor Alex F. Osborn erfunden wurden. Die Idee dabei ist, mit Hilfe von Assoziationen das Gehirn derart aufzuwirbeln - „using the brain to storm a problem“-, dass es regelrecht gezwungen ist, die eingetreten Pfade zu verlassen.

Brainstorming funktioniert nämlich tatsächlich wunderbar, wenn es gilt, Probleme zu lösen oder neue Ideen zu ganz bestimmten Fragestellungen zu entwickeln, wobei das Augenmerk auf „neu“ liegt. Und neue Ideen kommen, wenn man bereit ist, kreuz und quer zu denken. Dazu allerdings muss in der Regel die innere kritische Stimme ausgeschaltet werden.

Und damit sind wir schon bei der Grundregel für das Brainstorming. Für die Phase der Ideenfindung, für den Sturm im Hirn, gilt es, alle Ideen, die einem spontan einfallen, auch vielleicht absurde Gedanken, zuzulassen. Es wird nicht kritisiert, kommentiert oder bewertet, sondern alles gesammelt, was ds so herangespült wird.

Brainstorming findet bestenfalls in Gruppen statt und wird von einer moderierenden Person begleitet. Sämtliche Ideen werden auf Moderationskarten oder einem Flipchart festgehalten. Nach dem etwa 10- bis 15-minütigen Ideenaustausch werden die Ideen gemeinsam geordnet, strukturiert und gewichtet. Die moderierende Person nutzt dazu übliche Fragetechniken.

Auch im Fremdsprachenunterricht ist Brainstorming eine überaus nützliche Methode. So kann man sie wunderbar einsetzen, um das Vorwissen der Lernenden zu einem bestimmten Thema zu aktivieren, was im Unterricht ja auch immer bedeutet, den relevanten Wortschatz abzurufen oder sogar zu erweitern.

Brainstorming funktioniert aber auch hervorragend, um Lernende auf ein neues Thema einzustimmen. Hier bietet sich die Arbeit mit der Erwartungsabfrage an, die eine der Feedbackmethoden ist. Genauso funktioniert es aber auch zur Vorbereitung von Diskussionen oder dem Prüfungsthema „etwas planen“.

Brainstorming ist im Unterricht ohne viel Vorbereitung und Aufwand durchführbar. Man braucht lediglich Papier, Stift und ein mentales Setting, in dem die Ideen fließen können. Das bedeutet, dass man einfach mal die Sitzordnung ändert oder nur in einer Ecke des Raumes arbeitet.

Überdies ist ein Weg, um Selbstlerntechniken für Lernende im Unterricht zu etablieren. Denn Brainstorming sensibilisiert für das assoziative Lernen. Die Arbeit mit Assoziationen bereitet den Weg zu hirngerechter Verarbeitung von Wissen, also auch einer Fremdsprache, vor. Und je mehr Strategien die Lernenden im Gepäck haben, um so besser sind sie für ihren langen Lernweg gerüstet.