Skip to main content

Leistung bewerten

DaF/DaZ-Wissensportals "Einfach machen"

von Anke Kuhnecke

Leistung bewerten

Was heißt eigentlich Evaluation?

Der Begriff Evaluation stammt vom lateinischen „valere ab, was „stark“ oder etwas „wert sein“ bedeutet und ist über das Englische in den deutschen Sprachgebrauch gekommen.

Im Deutschunterricht mit Erwachsenen bezeichnet der Begriff das Erfassen und Bewerten von Prozessen und Ergebnissen. Somit sind ganze Bildungskonzepte, Curricula oder auch Bildungseinrichtungen und Institutionen eingeschlossen.

Ziel von Evaluationen ist immer die Kontrolle, ob bestimmte Maßnahmen, Konzepte oder institutionelle Rahmenbedingungen so wirken, wie man sich das vorgestellt hat. Man schaut bei einer Evaluation also rückwirkend, ob z.B. eine bestimmte Maßnahme den angestrebten Erfolg gezeigt hat. Man kann mit Hilfe von Evaluationen aber auch vorausschauend steuern, z.B. mit der Fragestellung, wie die Fortsetzung eines Kurses gestaltet werden muss, um die Lernenden optimal zu fördern. Evaluationen sind ein wichtiges Element der Reflexion von didaktischen Situationen und Prozessen.

Die Fähigkeit Evaluationen durchzuführen, gehört somit unbedingt in den Handwerkskoffer von Kursleitenden. Ohne regelmäßiges Abgleichen und Nachsteuern sind Lernprozesse wenig erfolgreich. Das mag bei einigen die Frage auslösen: „Was soll ich denn noch alles machen?“ Keine Panik. Vieles, was methodisch zur Evaluation benötigt wird, bieten die Lehrwerke bereits an.

Schauen wir es uns noch einmal im Detail an. Um zu evaluieren, benötigt man Daten, die systematisch dokumentiert werden. Damit ist der Grundbaustein gelegt, der eine Untersuchung und deren Ergebnisse nachvollziehbar und vergleichbar macht.

Außerdem benötigt man definierte Soll-Werte. Also Ziele, um diese mit dem Ist-Zustand (Wo stehen die Lernenden tatsächlich?) abgleichen zu können. Wieder einmal wird deutlich, wie wichtig das Formulieren des Lernzieles für den Unterricht ist. Steht das Ziel, kann problemlos auf verschiedenen Wegen geprüft werden, ob die Lernenden das Ziel erreicht haben und ob die Methoden und didaktischen Ansätze greifen.

Gängige Methoden zur Datengewinnung sind Beobachtungsmethoden, Monitoring, Experimente, Fallstudien, Fragebögen, Interviews oder statistische Methoden. Das meiste davon kann problemlos im Kursverlauf angewandt werden, denn Tests und Leistungskontrollen, mündlich oder schriftlich, sind im Unterricht selbstverständlich.

Evaluationen sollten immer mit der Neugier auf das Ergebnis verknüpft sein, und das auf Seiten der Kursleitenden wie der Lernenden. Mit Neugierig gelingt es, Lernen als Prozess zu begreifen, der immer wieder auch verbessert werden kann.