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Kompetenzorientierung im Fremdsprachenunterricht

Kompetenz ist ein wesentliches Schlüsselwort im modernen Fremdspracheunterricht – Was ist damit eigentlich gemeint?

Der Begriff Kompetenz stammt vom lateinischen competere ab, was unter anderem zu etwas fähig sein bedeutet. Eines der ersten Kompetenzmodelle in der deutschen erziehungswissenschaftlichen Diskussion entwickelte Wolfgang Klafki Ende der 1950er und 1960er Jahre in seiner kritisch-konstruktiven Didaktik. Der Begriff Kompetenz bezieht sich bei ihm kurz gesagt auf Fähigkeiten und Fertigkeiten, die Schüler brauchen, um Probleme zu lösen. Klafkis Kompetenzbegriff beinhaltet darüber hinaus auch die Bereitschaft der Schüler, die jeweiligen Problemstellungen lösen zu wollen. Grundsätzlich zielte Klafkis Ansatz auf die Bildung und Erziehung von Schülern hin zur Selbst- und Mitbestimmung.

Aus linguistischer Perspektive dagegen ist Noam Chomskys Kompetenzkonzept von großer Bedeutung. Für die Fremdsprachendidaktik nimmt schließlich seit den 1970er Jahren das Konzept der Kommunikativen Kompetenz eine zentrale Rolle ein – mit dem Ergebnis einer „kommunikativen Wende“ im Fremdsprachenunterricht.

Fortan geht es also um pragmatisch kommunikatives Unterrichten beispielsweise anhand authentischer Gesprächssituationen, bevorzugt in Rollenspielen. So soll sprachliches Handeln, aber auch Emanzipation durch Sprache bei den Lernenden entwickelt werden.

Das Besondere an den Kompetenzen ist, dass man sie eigentlich nicht wirklich messen kann. Man kann aber sehr wohl erleben, was Lernende mithilfe von Kompetenzen zustande bringen. Kompetenzen stellen praktisch die Brücke zwischen Wissen und Können dar. In diesem Sinne beschreiben Kompetenzmodelle in der Fremdsprachendidaktik eben auch, welche Ergebnisse am Ende seitens der Lernenden erwartet werden und welche Wege hin zum Erlangen des erforderlichen Wissens und Könnens eingeschlagen werden.

So ist ein ganz grundlegend angestrebtes Ergebnis, dass die Lernenden in der Fremdsprache mündlich wie schriftlich derart agieren können, dass Kommunikation gelingt. Um die Lernenden dorthin zu bringen, ist es nötig, realitätsnahe und kontextbezogene Kommunikationsanlässe in den Kursraum zu holen und ausprobieren zu lassen.

Aber auch das Thematisieren von (Lern-)Strategien ist damit untrennbar verbunden. Daraus ergibt sich nun eigentlich schon von ganz allein die Notwendigkeit zu handlungsorientiertem Unterrichten. Denn im kompetenzorientierten Unterricht steht das Lösen konkreter sprachlicher Probleme/Aufgaben im Mittelpunkt. Und was bietet Lernenden die Möglichkeit, an kommunikativen Aufgaben ihre sprachliche Handlungsfähigkeit auszuprobieren, wenn nicht die Handlungsorientierung mit all ihren Facetten vom entdeckenden Lernen bis hin zum Lernen durch Lehren (LdL)?

Unsere Blogautorin: Anke Kuhnecke

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